Programm
abgesagt

Soziologische Vortragsreihe Entfremdung: Jakob Schultz

Soziologie für Alle
aus Bayreuth

Dass Entfremdung nicht immer etwas Negatives sein muss, sondern ihr ebenfalls etwas Positives, ja Tröstendes abgewonnen werden kann, das lässt sich von Georg Simmel (18581918), Philosoph und einer der ‚Gründerväter‘ der Soziologie, lernen. Simmel war der Auffassung, dass der Mensch an der von ihm erstrebten, aber prinzipiell unerreichbaren Unendlichkeit verzweifeln muss und daher von Grund auf tröstungsbedürftig ist. Der Mensch ist „ein trostsuchendes Wesen“, und diesen Trost zieht er „aus hunderterlei Gegebenheiten der Welt“, wozu die Entfremdung, wie Simmel sie versteht, wesentlich zählt. Um diese These vom Trost der Entfremdung zu plausibilisieren, soll im Vortrag Simmels eher positives Entfremdungsverständnis mit Marx‘ negativem Entfremdungsverständnis kontrastiert werden. Dabei wird sich zeigen, dass Simmels Lob und Marx‘ Ablehnung der Entfremdung auf fundamentalen Unterschieden in der Auseinandersetzung mit dem menschlichen Tod beruhen.

Jakob Schultz, M.A. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Soziologie an
der Universität Bayreuth. Studium der Soziologie und Sozialwissenschaften in Heidelberg,
LouvainlaNeuve und Berlin. Interessen: zu viele, aber vor allem das Werk Georg Simmels,
Feindschaft und das Problem sozialer Ordnung.

 

Das Kolloquium bzw. diese Vortragsreihe widmet sich Aspekten der Entfremdung angesichts des aktuellen Revivals dieses Dauerbrenners der Zeitdiagostik mit Referenten aus Soziologie, Philosophie, Kultur- und Medienwissenschaft.

Die Fachgruppe Soziologie lädt dieses Semester zu fünf Vorträgen ein. Dieses Mal referieren die eingeladenen Wissenschaftler über das Thema Entfremdung. Am Ende dürfen Fragen gestellt und im Anschluss kann bei Speis und Trank weiterdiskutiert werden.





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