Programm

Soziologische Vortragsreihe Entfremdung: Drehli Robnik

Soziologie für Alle
aus Wien

Die Fachgruppe Soziologie lädt dieses Semester zu sechs Vorträgen ein. Dabei referieren die eingeladenen Wissenschaftler über das Thema Entfremdung. Am Ende dürfen Fragen gestellt und diskutiert werden. Alle werden eingeladen, den Abend bei Speis und Trank ausklingen zu lassen.

 

Thema diese Woche: Alienation, among other things: Slowburner einer politisierten Soziologie(kritik) von Siegfried Kracauer aus

Gibt es Zusammenhänge, in denen „Entfremdung“ – alienation – Elemente der Freiheit von Herrschaft haben kann? Der 1933 von den Nazis vertriebene Frankfurter Soziologe, Film- und Geschichtstheoretiker Siegfried Kracauer (1889-1966), der in Paris und New York im Exil lebte, liefert dafür in seinen Schriften Anhaltspunkte. Entfremdung und Verdinglichung problematisiert er etwa in einer neuen Angestellten-soziologie anhand moderner Ausbeutungs- und Optimierungstechniken, aber auch in Konfrontation mit dem Aufstieg des Faschismus. Kracauer geht dabei über die Identitätsfundamente bürgerlich-männlicher Subjekte hinaus. Mit Kracauer gedacht (und im Kontext jüngerer Fragestellungen zur Politik) führen die Überlegungen zu Entfremdung als einem Spielraum von Ermöglichungen nicht zur Kunst oder ins Abgründige. Vielmehr sind wir verwiesen auf Demokratie als institutionelle Form der Wahrnehmung von (Selbst-)Entfremdung. „History resembles photography in that it is, among other things, a means of alienation,“ schrieb Kracauer gegen Ende seines Lebens. Darin stecken auch Chancen, und „other things“ kommen ins Spiel.





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